LEGO Abmahnung: Patent vs. Markenrecht
LEGO hat seit 2008 kein Patent mehr auf die Produktion der Steine. Deshalb dürfen seit 2008 auch andere Unternehmen Klemmbausteine herstellen und verkaufen.
Aber: LEGO hat die Form seiner LEGO Figur als dreidimensionale Marke schützen lassen.
Deshalb geht LEGO mit Abmahnungen gegen Wettbewerber vor, die die LEGO Figuren kopieren und verkaufen. Ziel ist, dass niemand Figuren herstellen und verkaufen kann, die mit den Klemmbausteinen kompatibel sind.
LEGO schickt die Abmahnungen häufig nicht an die Hersteller der LEGO Nachahmungen, sondern an die kleineren Händler und versucht, Lieferungen direkt beim Zoll aufzuhalten, bevor die Ware verkauft werden kann.
2. Was bedeutet die LEGO Abmahnung? | Folgen
Eine Abmahnung von LEGO bedeutet Folgendes:
- Forderung einer Unterlassungserklärung
- Schadensersatzforderung
- Auskunftspflicht über den Umsatz mit den kopierten LEGO Produkten
- Herausgabe der kopierten LEGO Produkte
- Übernahme der Anwaltskosten
Unterlassungserklärung
Die LEGO Abmahnung soll auf die Verletzung der Markenrechte von LEGO hinweisen und zugleich weitere Rechtsverletzungen unterbinden. Dafür soll eine Unterlassungserklärung sorgen. Die Unterlassungserklärung verbietet weitere Markenrechtsverletzungen und setzt eine Vertragsstrafe an, falls der Abgemahnte in Zukunft trotz Unterlassungserklärung noch einmal die gewerblichen Schutzrechte von LEGO verletzt.
Die Unterlassungserklärung bedeutet jahrelange Einschränkungen für alle, die unerlaubt LEGO kopieren und verkaufen. Aber ein Anwalt kann helfen: Ein Anwalt für Markenrecht kann die Unterlassungserklärung der LEGO Abmahnung prüfen und anpassen, um die wirtschaftlichen Folgen so weit wie möglich zu mindern.
Schadensersatz
Für die unerlaubte Nutzung der LEGO Produkte steht LEGO Schadensersatz vom Rechtsverletzer zu. Schließlich hat der Abgemahnte zu Unrecht mit LEGO Geld verdient. Wie viel Schadensersatz zu zahlen ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Je größer der wirtschaftliche Schaden durch z. B. entgangenen Gewinn, desto höher der mögliche Schadensersatz.
Ein Anwalt kann die Schadensersatzforderung von LEGO überprüfen und einschätzen, ob die Summe gerechtfertigt ist. Verlangt LEGO zu viel, kann der Anwalt verhandeln und die Summe reduzieren.
Auskunftspflicht
Bei Verletzung seiner Markenrechte darf LEGO Auskunft über die Umsätze verlangen, die Dritte mit den kopierten LEGO Produkten generiert haben. Außerdem muss der Abgemahnte LEGO die Hersteller, Lieferanten. Auftraggeber sowie Vertriebswege und die Herkunft der Produkte offenlegen.
Herausgabe
LEGO hat als Markeninhaber Anspruch darauf, dass Rechtsverletzer die unerlaubten Kopien der LEGO Produkte herausgeben bzw. direkt vernichten.
Anwaltskosten
LEGO kann auch die gezahlten Anwaltskosten für die Abmahnung zum Schutz der eigenen Markenrechte vom Abgemahnten zurückfordern – das bedeutet eine noch höhere Schadensersatzforderung.
3. LEGO Abmahnung erhalten: Was tun?
Wenn Sie eine LEGO Abmahnung erhalten haben, gilt: Ruhig bleiben und nicht vorschnell die Forderungen akzeptieren – die Forderungen können überhöht sein.
Wichtig sind 3 Schritte:
- Keinen Kontakt zu LEGO aufnehmen – nichts zahlen, nichts unterschreiben.
- Anwalt kontaktieren und Abmahnung prüfen lassen.
- Unterlassungserklärung anpassen lassen.