Aktien sind kompliziert und die meisten wissen gar nicht, wie der Kapitalmarkt überhaupt funktioniert. Das nutzen Anlagebetrüger natürlich aus und versprechen ihren Opfern hohe Gewinne. Hierfür nutzen Sie oft soziale Netzwerke und schalten gefälschte Werbung, um potenzielle Anleger zu ködern. Die Angebote wirken auf den ersten Blick seriös, es gibt aber bestimmte Warnzeichen, auf die Sie unbedingt achten sollten, um sich vor Anlagebetrug zu schützen.
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Beim Anlagebetrug (genauer: Kapitalanlagebetrug) versprechen Betrüger ihren Opfern hohe Gewinne durch eine Anlage am Kapitalmarkt. Die Investition ist jedoch alles andere als sicher. Typischerweise treten Anlagebetrüger als seriös, gut informiert und fachkompetent auf. In Wahrheit wollen die Betrüger aber natürlich nur eines: das Geld ihrer Opfer.
Aber wie läuft ein Anlagebetrug ganz konkret ab? In der Regel verläuft ein Anlagebetrug in mehreren Phasen: Das Opfer wird geködert, die Betrüger erschleichen sich Vertrauen und schließlich wird eine Investition beschlossen. Wir schauen Schritt für Schritt auf die Vorgehensweise.
Anlagebetrüger täuschen Seriosität vor, indem Sie sich als bekannte Nachrichtendienste und Fernsehsender wie beispielsweise ARD, ZDF oder RTL ausgeben. Mithilfe gefälschter Werbeanzeigen locken Sie potenzielle Anleger. Das passiert — wie bei vielen Betrugsmaschen heutzutage — vor allem in sozialen Medien: Betrüger schalten scheinbar seriöse Werbung in Online-Portalen wie Facebook, Twitter und Instagram.
Im Internet finden sich häufig gefälschte Werbeanzeigen, die wie echte Schlagzeilen aussehen und ihr Interesse erwecken sollen. Besonders häufig nutzen die Betrüger erfundene Zitaten von Prominenten und Kapitalexperten.
„Stars werden mit diesem Aktien-Schlupfloch reich! Ist das auch legal?“
oder
„Das neue System der Höhle-des-Löwen-Profis macht viele Deutsche reich!“
In dieser Phase wollen die Betrüger einen ersten Kontakt herstellen: Die Opfer sollen sich mit ihren Daten bei einer gefälschten Webseite anmelden. Wer auf die Werbeanzeige klickt, wird meist zu einer Anmeldeseite weitergeleitet. Wer hier seine Daten eingibt, geht den Anlagebetrügern ins Netz.
Eine weitere Methode zum Ködern: Spam-Mails. Wir alle kennen offensichtliche Betrugsmails, die schnelles Geld versprechen. Anlagebetrüger sind oft gerissener und verschicken Mails, die äußerlich kaum von den Angeboten bekannter Anbieter zu unterscheiden sind.
Im nächsten Schritt werden die Opfer dann per Telefonanruf oder E-Mail direkt kontaktiert. Normalerweise besprechen die Betrüger dann verschiedene Möglichkeiten für eine scheinbar sichere Anlage: Kryptowährungen, Aktien, Rohstoffe und Derivate werden besonders häufig für eine Investition empfohlen. In den meisten Fällen wird eine Investition von ungefähr 250 Euro ausgemacht.
Ganz wichtig ist hier natürlich der Zeitdruck: Die Betrüger erklären im Gespräch, dass sich eine Investition später nicht mehr lohnt. Potenzielle Kunden sollen dadurch zu einer schnellen Anlage überredet werden.
Der Ablauf ist fast immer gleich: Anlagebetrüger locken mit Spam-Mails oder gefälschten Werbeanzeigen und kontaktieren ihre Opfer dann per Telefon oder Mail: Die Betrüger geben sich als Experten aus und raten den Opfern zu einer Investition. Wichtig ist hierbei, dass sich die Betrüger als absolute Experten ausgeben und sich so Vertrauen erschleichen.
Aber wie funktioniert Anlagebetrug eigentlich ganz konkret? Und was passiert eigentlich mit dem Geld der Betrogenen? Wir schauen auf die häufigsten Beispiele und erläutern, wie die Betrüger vorgehen.
Bei dem Begriff „Anlagebetrug“ denken die meisten sicher an den Betrug mit Aktien. Hierbei investieren Betrüger in sogenannte Penny Stocks, also in Aktien, die weniger als einen Euro kosten. Jetzt kommt die eigentliche Betrugsmasche: Mithilfe der oben erläuterten Methoden drängen die Betrüger ihre Opfer dazu, in diese günstigen Aktien zu investieren.
Wenn viele Personen in die Penny Stocks investieren, steigt der Kurs und die Betrüger können ihre Anteile schnell wieder verkaufen. Den Anlegern, in diesem Fall also die Opfer der Anlagebetrüger, bleiben nur die Verluste.
Eine besonders häufige Form des Anlagebetrugs ist das sogenannte Schneeballsystem. Das funktioniert so: Die Gewinne eines neuen Anlegers werden genutzt, um bereits vorhandene Anleger auszuzahlen. Dadurch hat es den Anschein, als würden die Opfer erst einmal Gewinn machen. Jeder Investor finanziert einen anderen Investor. Letztlich macht also niemand tatsächliche Gewinne mit seiner Investition, die Investoren finanzieren sich bloß gegenseitig.
Das geht natürlich nicht lange gut. Ein solches Schneeballsystem kollabiert spätestens, wenn nicht genug neue Anleger rekrutiert werden können, um die Zahlungen an ältere Anleger aufrechtzuerhalten. Ein Schneeballsystem wird oft auch als „Ponzi-System“ oder auf Englisch als „Ponzi-Scheme“ bezeichnet.
Es kann natürlich auch passieren, dass Betrüger das überwiesene Geld überhaupt nicht anlegen, sondern damit einfach verschwinden. Die Masche selbst bleibt gleich: Die Anlagebetrüger erschleichen sich das Vertrauen ihrer Opfer und machen viele Versprechungen. Letztlich überreden sie ihre Opfer zu einer Überweisung, um das Geld in Aktien zu investieren. Das Geld wird dann aber nie angelegt, sondern einfach behalten. Die Opfer bemerken den Betrug oft erst, wenn sie das angelegte Geld auszahlen lassen wollen.
Anlagebetrüger wollen den Anschein erwecken, echte Experten für den Kapitalmarkt zu sein. Spam-Mails und gefälschte Webseiten sind oft kaum von seriösen Angeboten zu unterscheiden. Wir fassen wir kurz zusammen, wie Sie sich am besten vor Anlagebetrügern schützen und wie Sie gefälschte Angebote erkennen können.
Der wichtigste Tipp gleich vorweg: Vertrauen Sie niemandem, der Ihnen hohe Rendite und Gewinne verspricht. Wenn Sie Interesse am Aktienmarkt haben und eine Investion wagen wollen, dann sollten Sie sich an Ihr Finanzinstitut wenden. Dort kann man Sie über alle Risiken aufklären und eine geeignete Strategie wählen.
Grundsätzlich gilt: Wenn Ihnen jemand hohe Renditen verspricht, sollten die Alarmglocken klingeln. Niemand kann Gewinne am Aktienmarkt garantieren, das Versprechen von extrem hohen Renditen sollte Sie also immer misstrauisch machen.
Wenn Sie Ihre Daten im Internet eingeben, machen Sie Internetbetrug und somit auch Anlagebetrug wahrscheinlicher. Das gilt für alle Streaming-Plattformen, sozialen Medien, Online-Shops und Essenslieferanten. Gehen Sie äußerst sparsam mit Ihren Daten um, vor allem mit Ihren Kreditkarteninformationen.
Vorsicht ist gut und schön, aber natürlich sind nicht alle Angebote im Internet gefälscht. Zum Glück gibt es einige eindeutige Warnzeichen, die auf einen Anlagebetrug hindeuten. Der wichtigste Tipp bleibt: Seien Sie immer misstrauisch, vor allem, wenn Ihnen jemand hohe Gewinne geradezu garantiert. Ganz konkret können Sie Anlagebetrug aber anhand der folgenden Merkmale erkennen:
Wir haben es oben bereits beschrieben: Viele Anlagebetrüger nutzen gefälschte „Sondermeldungen“ über angebliche Aktien-Schlupflöcher, um ihre Opfer anzulocken. Die Werbungen sehen oft aus wie Klatschmeldungen aus Unterhaltungsmagazinen. Achten Sie auf Formulierungen wie „Mit diesen Aktien-Tricks werden Deutsche jetzt reich!“ oder „Das Aktien-Schlupfloch der Stars: So werden auch Sie reich!“
Am besten klicken Sie Werbung auf den sozialen Medien nie an. Auf Facebook, Instagram und Twitter gibt es eine ganze Menge unseriöser Angebote. Klar, nicht jede Anzeige ist ein Fake. Gehen Sie jedoch kein Risiko ein.
Viele Spam-Mails sehen auf den ersten Blick wie Nachrichten von bekannten und seriösen Firmen aus. Achten Sie daher auf alle Details wie zum Beispiel Logos und Schreibweisen. Gibt es Abweichungen im Schriftbild oder auffällige Schreibfehler? Selbst bei geringen Zweifeln sollten Sie lieber nicht auf das Angebot reagieren.
Häufig verwenden Anlagebetrüger auch sehr unklare Begriffen wie „Ihr Finanzpartner“. Auch hier gilt: Glauben Sie erst einmal niemandem — wenn aus der Mail nicht eindeutig hervorgeht, von wem das Angebot überhaupt kommt, ist es wahrscheinlich Betrug.
Die meisten Mail-Anbieter filtern Mails, in denen Begriffe wie „Bitcoin“ vorkommen, als Spam heraus. Anlagebetrüger können diese Spam-Filter umgehen, indem Sie solche Begriffe abkürzen oder mit einem Sonderzeichen versehen. Achten Sie auf eigenartige Schreibweisen; sie sind oft ein klares Anzeichen für Betrug.
Wenn Sie vermuten, einem Anlagebetrug zum Opfer gefallen zu sein, dann müssen Sie schnell handeln.
Die wichtigste Frage für alle, die Anlagebetrügern zum Opfer gefallen sind: Wie kriege ich das Geld schnell wieder? Wenden Sie sich sofort an Ihre Bank und beantragen Sie eine Rücküberweisung des Geldes. Eventuell kann die Zahlung zurückgeholt werden.
In jedem Fall sollten Sie sich anwaltliche Unterstützung suchen. Ein Anwalt für Anlagebetrug kann Ihnen helfen, Ihr Geld wiederzubekommen. Unsere Anwälte sind spezialisiert auf sämtliche Betrugsfälle und kennen die Tricks der Betrüger. Auch bei der Zusammenarbeit mit den Behörden kann anwaltliche Unterstützung hilfreich sein.
Sie wurden Opfer eines Anlagebetrugs? Ein Anwalt kann Sie dabei unterstützen, gegen die Betrüger vorzugehen.