Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist eigentlich schnell erledigt: Nur kurz bestätigen, dass Sie Ihre Miete immer gezahlt haben. Aber: Sie sind auf das Wohlwollen Ihres ehemaligen Vermieters angewiesen. Stellt der sich quer, gibt es für die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung eine Alternative: Sie können Ihre Schufa-Auskunft anfordern und unberechtigte Einträge löschen lassen. Das verbessert Ihre Bonität langfristig.
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist ein Schreiben, mit dem Ihr ehemaliger Vermieter bestätigt, dass Sie die Miete immer pünktlich gezahlt haben – und frei von Mietschulden sind.
Wenn Sie Interesse an einer neuen Wohnung haben, kann die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung darüber entscheiden, ob Sie die Wohnung bekommen oder nicht. Schließlich bürgt Ihr ehemaliger Vermieter gegenüber dem zukünftigen dafür, dass Sie zahlungsfähig sind und Angst vor Mietnomaden unbegründet ist.
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung müssen Sie bei Ihrem ehemaligen Vermieter bzw. der Hausverwaltung anfragen. Sie sind also auf dessen guten Willen angewiesen.
Ein Sonderfall gilt für Studenten: Eltern können sich von ihrem Vermieter eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellen lassen, damit ihre Kinder diese dem Vermieter ihrer Studentenwohnung vorlegen können. Denn bisher haben die Eltern die Miete für ihre Kinder gezahlt. Wenn der Vermieter von Studenten eine Bürgschaft verlangt, ist die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung der Eltern auch wichtig.
Sie können sich die Bescheinigung nicht selbst ausstellen, aber Sie können Ihrem ehemaligen Vermieter Arbeit abnehmen, indem Sie ihm eine Vorlage für das Schreiben schicken. Das senkt die Hürden für die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung.
Wichtig für die eine aussagekräftige Mietschuldenfreiheitsbescheinigung sind folgende Informationen:
Über unseren Partner proMietrecht erhalten Sie eine Vorlage für die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung kostenlos zum Download.
Einfach speichern und das PDF an Ihren ehemaligen Vermieter schicken.
Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ist auf jeden Fall 3 bis 6 Monate aktuell. Es gibt aber keine gesetzlich festgelegte Gültigkeitsdauer. Als Orientierung gilt: Sind seit Ausstellung der Bescheinigung mehr als 6 Monate vergangen, kann es sein, dass die Bestätigung für den neuen Vermieter nicht mehr aktuell ist.
Wenn der Vermieter Ihnen eine allgemeine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellt, ist das wenig aussagekräftig. Sie gilt nur für Ihr letztes Mietverhältnis – bezieht sich immer nur auf Ihre Zahlungsfähigkeit in der Vergangenheit.
Ein weiterer Minuspunkt: In der Bescheinigung steht nicht, ob „keine Mietschulden“ auch bedeutet, dass keine Nachzahlungen für Betriebskosten offen sind.
Nein. Vermieter und Hausverwaltung sind nicht gesetzlich dazu verpflichtet, Ihnen die Bescheinigung auszustellen. Sie haben keinen Anspruch darauf, dass der ehemalige Vermieter Sie von Mietschulden freispricht. Die Bescheinigung ist reine Kulanz des ehemaligen Vermieters.
Denn das Schreiben kann für den Vermieter Nachteile haben: Mit einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bestätigt er, dass Sie ihm gegenüber keine Mietschulden haben – das gilt rückwirkend, aktuell und auch für die Zukunft. Entspricht das nicht der Wahrheit, wird der Vermieter die Bescheinigung ablehnen.
Bekommen Sie keine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung von Ihrem ehemaligen Vermieter, können Sie nicht viel dagegen unternehmen. Das kann auch zu Ihrem Vorteil sein – z. B. wenn noch eine Nachzahlung der Nebenkosten offen ist. Kein Schreiben, kein Hinweis für den zukünftigen Vermieter.
Außerdem sind Sie nicht auf die Bescheinigung angewiesen. Um dem neuen Vermieter zu belegen, dass Sie Ihre Miete gezahlt haben, gibt es andere Optionen:
Keine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bekommen? Kein Problem. Eine gute Alternative ist die Schufa-Auskunft.
Die Schufa speichert von vielen Unternehmen und Banken Informationen darüber, wie zahlungsfähig Sie sind: Mietverträge, Handyverträge, Bankkonten, Kredite, bezahlte Forderungen, nicht bezahlte Rechnungen, Insolvenz und Vollstreckung zum Beispiel – alles Informationen, die für Ihren neuen Vermieter wichtig sind.
Auf Basis dieser Daten ermittelt die Schufa einen Score, der dem Vermieter zeigt, wie gut Ihre Bonität und wie unwahrscheinlich ein Zahlungsausfall bei der Miete ist.
Vermutlich möchte der neue Vermieter Ihre Schufa-Auskunft sowieso sehen. Wenn Sie die Schufa schon im Voraus anfordern, haben Sie die Chance:
So erhöhen sich Ihre Chancen auf die Wohnung. Ganz ohne Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Die Schufa-Auskunft ist also eine gute Alternative – und der nachhaltigere Weg, Ihre Bonität insgesamt zu verbessern.
Das Gute: Über advocado können Sie Ihre kostenlose Schufa-Auskunft mit nur wenigen Klicks anfordern.
Wir kümmern uns dann um alles:
Ein negativer Schufa-Eintrag wegen einer offenen Forderung bleibt in der Regel 3 Jahre in der Schufa stehen.
Seit 25. Mai 2024 gibt es bei der Schufa aber eine neue Kulanzregelung für Verbraucher: Wer eine offene Forderung innerhalb von 100 Tagen nach Meldung an die Schufa bezahlt, kann den negativen Eintrag schon nach 1,5 Jahren loswerden.
Über advocado erhalten Sie mit nur wenigen Klicks Ihre Schufa-Auskunft & können falsche Einträge löschen lassen.
Mietschuldenfreiheitsbescheinigung anfordern – oder keine Zeit verlieren und gleich auf die Schufa-Auskunft als Alternative setzen?
Beide Dokumente haben Vor- und Nachteile. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, haben wir alles Wichtige in einer Tabelle zusammengefasst:
|
Mietschuldenfreiheitsbescheinigung |
Schufa-Auskunft |
Dauer |
Vom Vermieter abhängig |
Selbst anfordern per Klick Auskunft innerhalb von 14 bis 30 Tagen da |
Nutzen |
Schuldenfreiheit im letzten Mietverhältnis bestätigt |
Schufa für den Vermieter liegt vor Falsche Einträge erkennen Gegen falsche Einträge vorgehen Bonität langfristig verbessern |
Nachteile |
Zahlungsfähigkeit nur rückwirkend bestätigt Vermieter kann Mietschulden der Vergangenheit vermerken Vermieter wird nicht auf Anspruch auf Mietrückstände verzichten |
- |
Mögliche Kosten |
50 € |
0 € |
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Die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung braucht man, um für den neuen Vermieter eine Bestätigung zu haben, dass man die Miete immer pünktlich gezahlt hat.
Bevor Vermieter eine Wohnung vergeben, wollen sie ausschließen, dass Sie Mietschulden verursachen und die Miete nicht zahlen. Dafür ist die Bestätigung der Mietschuldenfreiheit vom vorherigen Vermieter wichtig.
Das geht mit einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung, aber auch indem Sie dem neuen Vermieter die Mietzahlungen über Kontoauszüge oder die Quittierung durch den Vermieter nachweisen.
Nein, es gibt keine Pflicht, Ihnen die regelmäßige Mietzahlung zu bestätigen. Aber: Sie können sich die Zahlungen auch einzeln quittieren lassen. Das darf der Vermieter nicht ablehnen.
Vermieter dürfen Ihnen den Aufwand zur Ausstellung der Bescheinigung in Rechnung stellen. Wie viel sie berechnen dürfen, ist nicht festgelegt. Bis zu 50 Euro sind für das Schreiben aber üblich.