Phishing-Opfer: Geld zurück & Schadensersatz von der Bank fordern
Phishing-Opfer: Geld zurück & Schadensersatz von der Bank fordern
Julia Pillokat
Julia Pillokat
Aktualisiert am

... Konto & Banking Phishing-Opfer: Geld zurück
Inhalt
  1. 1. Was ist Phishing?
  2. 2. Auf Phishing reingefallen: Was tun?
  3. 3. Als Phishing-Opfer Geld zurückbekommen: Wer haftet?
  4. 4. Phishing-Opfer: Bekomme ich mein Geld zurück?
  5. 5. Phishing-Opfer? Geld zurück mit Anwalt – so geht’s
  6. 6. FAQ: Geld zurück nach Phishing
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Phishing-Opfer: Geld zurück & Schadensersatz von der Bank fordern

Phishing-Opfer: Geld zurück & Schadensersatz von der Bank fordern

Haben Betrüger sich per Phishing Kontodaten von ahnungslosen Verbrauchern erschlichen, können Phishing-Opfer ihr Geld zurückfordern. Wegen einer nicht autorisierten Überweisung von Betrügern können sie Schadensersatz gegen die Bank durchsetzen. Wie das geht und wann die Unterstützung eines Anwalts sinnvoll ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Opfer von Phishing beim Online-Banking können durch Betrug mit ihren sensiblen Daten viel Geld verlieren.
  • In der Regel haftet die Bank, weil die Überweisung der Betrüger nicht zulässig ist.
  • Phishing-Opfer können Schadensersatz gegen die Bank durchsetzen.
  • Ein Anwalt kann Beweise für den Betrug sammeln, Anzeige erstatten und für Phishing-Opfer das Geld zurückfordern.

1. Was ist Phishing?

Phishing ist eine Betrugsmasche, bei der Cyberkriminelle versuchen, an sensible Daten wie Passwörter oder Bankinformationen zu gelangen. Sie nutzen gefälschte E-Mails, Websites oder SMS, die oft täuschend echt wirken und begehen Identitätsdiebstahl.

Wie funktioniert Phishing?

Phishing funktioniert über fingierte Anrufe, E-Mails oder SMS und gefälschte Webseiten. Online-Betrüger versenden E-Mails oder SMS, die auf den ersten Blick so aussehen, als kämen sie von der Postbank, der Sparkasse oder einer anderen Bank.

Unter dem Vorwand, dass sich das TAN-Verfahren geändert habe, ein Update der App erforderlich oder das Konto aufgrund einer unberechtigten Lastschrift gesperrt sei, versenden die Betrüger den Link zu einer gefälschten Webseite. Hier sollen Bankkunden ihre Kontodaten eingeben. Dabei werden die Daten ausgespäht und dann das Konto leergeräumt.

Warnzeichen für Phishing

Phishing passiert unbemerkt – es gibt aber Warnzeichen für einen solchen Online-Betrug.

Warnzeichen für Phishing-Nachrichten sind z. B.:

  • Sie werden z. B. per Mail unerwartet aufgefordert, persönliche Daten preiszugeben.
  • Die Nachricht setzt Sie unter Druck zu handeln und droht mit Konsequenzen, wenn Sie nicht reagieren.
  • Die Nachricht enthält Links zu verdächtigen Webseiten.
  • Sie stammt von einem unbekannten Absender.
  • Sie enthält Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler.
  • Der Versender benutzt keine persönliche Anrede.
  • Es wird ein verzerrtes Firmenlogo verwendet.
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2. Auf Phishing reingefallen: Was tun?

Mit diesen 5 Schritten können Phishing-Opfer ihr Geld zurückholen:

  1. Phishing-Betrug bei der Bank melden: Informieren Sie Ihre Bank darüber, dass Sie wahrscheinlich Opfer von Phishing sind. Die Bank kann dann Ihr Konto sperren, um finanziellen Schaden zu verhindern.
  2. Beweise sichern: Sammeln Sie die SMS, E-Mails und andere Beweise für das Phishing. Nur so können Sie den Betrug nachweisen und Ihr Geld zurückfordern.
  3. Zugangsdaten ändern: Ändern Sie Ihre PIN und Passwörter für das Online-Banking, damit Betrüger keinen Zugriff auf Ihr Konto haben.
  4. Anzeige erstatten: Melden Sie den Phishing-Betrug bei der Polizei. Mit einer Anzeige wegen Betrugs nimmt die Polizei Ermittlungen auf, um den Betrüger zu identifizieren.
  5. Anwalt kontaktieren: Um als Phishing-Opfer Ihr Geld zurückzubekommen, kann sich die Unterstützung eines Anwalts lohnen. Wenn die Bank nicht für das Phishing haftet, kann ein Anwalt Ihren Fall prüfen und den Anspruch auf Rückzahlung durch die Bank beweisen.
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3. Als Phishing-Opfer Geld zurückbekommen: Wer haftet?

Ist nach einem Phishing-Betrug Ihr Konto leergeräumt, bedeutet das großen finanziellen Schaden. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen haftet die Bank und muss Phishing-Opfern ihr Geld zurückzahlen.

Der Grund: Der Phishing-Betrug erfolgt über täuschend echt wirkende SMS, Fake-Webseiten und E-Mails. Bankkunden können den Betrug oft nicht erkennen. Haben die Betrüger Zugriff auf die Kontodaten, räumen sie mit einer nicht autorisierten Überweisung das Konto leer.

Hat das Phishing-Opfer die Überweisung nicht selbst autorisiert, muss die Bank für den finanziellen Schaden haften und Schadensersatz zahlen – so bekommen Phishing-Opfer ihr Geld zurück.

Wann haften Kunden bei Online-Betrug?

Ist das Bankkonto leer, weil Kunden grob fahrlässig mit ihren Daten umgegangen sind und so den Phishing-Betrug möglich gemacht haben, haften sie selbst für den finanziellen Schaden. Phishing-Opfer bekommen dann kein Geld zurück.

Grob fahrlässig ist es z. B., wenn man eine TAN an Fremde weitergibt oder kein Antiviren-Programm auf dem PC installiert ist. Aber: Die Bank muss beweisen, dass der Kunde grob fahrlässig gehandelt und den Phishing-Betrug ermöglicht hat.

Konto leergeräumt: Wer haftet?

Durch Phishing Konto leergeräumt, wer haftet in den meisten Fällen? 

In der Regel haftet die Bank – oder Phishing-Opfer, weil sie durch fahrlässigen Umgang mit ihren Daten selbst für den Schaden verantwortlich sind.

Darüber hinaus sind bei Phishing weitere Szenarien denkbar:

  • Der Anbieter von Sicherheitssoftware
  • Ihr Arbeitgeber
  • Der Betrüger selbst
  • Drittanbieter (Zahlungsdienstleister)

Es kommt also immer auf die Umstände im Einzelfall an. Ein Anwalt kann Ihren Fall prüfen und Ihre Chancen einschätzen, Schadensersatz gegen die Bank durchzusetzen.

4. Phishing-Opfer: Bekomme ich mein Geld zurück?

Ob Phishing-Opfer Geld zurückbekommen, hängt von 2 Faktoren ab:

  • Haben Sie die kritische Überweisung von Ihrem Konto selbst autorisiert?
  • Haben Sie den Phishing-Betrug durch grob fahrlässiges Handeln ermöglicht (z. B. TAN an Dritte weitergegeben)?

Wenn Sie die Überweisung nicht selbst autorisiert haben und den Betrug nicht grob fahrlässig möglich gemacht haben, stehen die Chancen für Phishing-Opfer gut, ihr Geld zurückzubekommen. Ein Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht kann Ihren Fall prüfen und die tatsächlichen Erfolgschancen beurteilen.

5. Phishing-Opfer? Geld zurück mit Anwalt – so geht’s

Wenn Sie Opfer eines Phishing-Angriffs geworden sind und Ihre Bank die Haftung ablehnt oder der Schaden nicht vollständig ersetzt wird, kann ein rechtlicher Beistand entscheidend sein.

Das kann ein Anwalt für Sie tun:

  • Anzeige erstatten.
  • Beweise für das Phishing sammeln.
  • Mit der Bank über eine Einigung verhandeln.
  • Schadensersatz gegen die Bank durchsetzen.

Ein Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht hat Erfahrung im Umgang mit solchen Fällen und kann über Schadensersatz von der Bank für Phishing-Opfer Geld zurückholen.

Der Anwalt kann Ihre Situation genau analysieren, die Erfolgsaussichten bewerten und Sie durch den gesamten Prozess begleiten – von der ersten Beratung bis hin zur gerichtlichen Durchsetzung Ihrer Ansprüche.

Die Unterstützung eines Phishing-Anwalts kann Ihre Erfolgsaussichten verbessern. Die Erfolgsaussichten hängen vor allem von der Reaktionszeit ab. Je eher Sie handeln, desto größer ist die Chance, dass Ihre Bank das Geld zurückbucht.

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Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen das mögliche Vorgehen in Ihrem Fall.

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6. FAQ: Geld zurück nach Phishing

Anzeichen für Phishing-Mails können z. B. sein:

  • Unerwartete Aufforderungen
  • Rechtschreibfehler
  • Fehler im Layout der E-Mail wie z. B. ein verzerrtes Logo
  • Verdächtige Links zu anderen Webseiten

Sichern Sie sofort Ihre Konten, ändern Sie alle Passwörter für Ihre Online-Accounts, informieren Sie Ihre Bank und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Ja, das können Sie – insbesondere wenn Sie schnell reagieren und Ihre Bank rechtzeitig informieren. Je nach Fall können Sie Ihre Bank in Haftung nehmen oder einen Anwalt einschalten, um bei Phishing Schadensersatz gegen die Bank zu fordern.

Um sich vor Phishing zu schützen, können Sie Anti-Phishing-Software installieren, sich und Ihr Umfeld regelmäßig schulen und Ihre Sicherheitsmaßnahmen stets auf dem neuesten Stand halten.

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Julia Pillokat
Über die Autorin
Julia Pillokat

Komplexe Rechtsthemen für Rechtsuchende verständlich aufzubereiten, braucht sprachliches Feingefühl. Als Teil der juristischen Redaktion von advocado gelingt es Julia Pillokat dank Germanistikstudium und ihrer Arbeit als Lektorin, für jedes Anliegen klare Lösungen zu formulieren, die dem Leser weiterhelfen.