In diesem Artikel erfahren Sie unter anderem, was eine Bauherrenberatung ist, was sie beinhaltet und kostet und in welchen Situationen sie sinnvoll sein kann.
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Mit einer Bauherrenberatung werden Bauherren – also die Personen, die eine Immobilie erschaffen lassen und finanzieren – umfassend beraten und unterstützt. Nicht jeder Bauherr hat das nötige Fachwissen und die erforderliche Kompetenz für ein Bauprojekt. Dafür gibt es unabhängige beratende Instanzen, die mit einem erfolgreichen Bau verbundene Anforderungen gewährleisten und dem Bauherren somit zur Seite stehen.
Das Projekt des Immobilienbaus oder -umbaus wird gemeinsam mit dem Bauherrenberater geplant und organisiert, in der Regel kümmern sich Bauherrenberater auch um die Zusammenstellung der wesentlichen Mitwirkenden an einem Bauvorhaben. Es gilt, gesetzliche Verordnungen bezüglich einer Bauplanung zu berücksichtigen und die Anforderungen an Baukonstruktionen und -materialien zu erfüllen. Dabei stehen stets die Interessen des Bauherrn im Vordergrund.
Solch eine umfassende Beratung und Unterstützung kann vor gravierenden Fehlentscheidungen in der Bauplanung und anschließenden Baumängeln schützen.
Ein Berater als unabhängiger Gutachter kann jedem, der auf der Baustelle tätig ist, ein Gefühl der Sicherheit geben – nicht nur dem Bauherrn. Dieser wird zwar in erster Linie so vor den Einzelinteressen der Handwerker und anderen Dienstleistern am Bau geschützt, doch auch Baufirmen selbst können von dem kontrollierenden Blick des Sachverständigen profitieren: Erkennt der Berater Bauschäden und Baumängel rechtzeitig, so kann dies auch eine finanzielle und zeitliche Ersparnis für die Baufirma selbst bedeuten.
Das Ziel einer Bauherrenberatung ist die Qualitätssicherung für den Bauherrn und eine einwandfrei bezugsfertige Immobilie.
Die Kosten für eine Bauherrenberatung hängen von mehreren Faktoren ab wie etwa von der finanziellen Höhe des Hausbaus sowie vom Anbieter selbst. Doch auch die Wünsche des Bauherrn beeinflussen den Kostenfaktor einer solchen Bau-Unterstützung.
Wird ein Berater beauftragt, einen Neubau zu begleiten, wird in der Regel eine Gebühr von einem Prozent der Bausumme erhoben. Fällt für den reinen Hausbau ohne Grundstückskosten also eine Summe von 150.000 Euro an, so kostet ein Berater den Bauherren rund 1.500 Euro.
Generell werden Berater nach Stundensatz bezahlt, der durchschnittlich bei etwa 80 Euro liegt. Hinzu kommen variierende Erstberatungs- und Vertragsprüfungsgebühren sowie Mitgliedsbeiträge, wenn die Bauherrenberatung über einen Verein oder einen Verband angefragt wird.
Die Sorgen um eine hohe finanzielle Ausgabe für einen Bauherrenberater sind in der Regel unbegründet. Im Gegenteil: Falsche Materialien, Schäden und Mängel – die aufgrund von fehlendem Fachwissen nicht erkannt, falsch eingeschätzt oder übersehen wurden – können im Nachhinein nicht nur zu einem immensen zeitlichen Aufwand werden, sondern auch zu hohen Kosten führen. Die Gebühren für eine professionelle Bauherrenberatung mit einer kombinierten juristischen Prüfung der gegebenen Verträge sind dagegen womöglich geringer.
Die Möglichkeiten eines baubegleitenden Beraters sind besonders vielfältig, gemein haben sie jedoch eines: Dem Bauherrn wird eine große Last abgenommen.
Die baubegleitende Bauherrenberatung beginnt bereits beim ersten Schritt – der Planungsüberlegung. Der Berater bespricht die ersten Gedanken zum Bauprojekt mit dem Bauherrn und prüft die Qualität der bisherigen Planungsunterlagen. Auch die baubegleitenden Qualitätskontrollen unterliegen dem Berater, wozu auch die laufenden Baukontrollen und eine Protokollierung auftretender Mängel zählen.
Werden die Mängel rechtzeitig erfasst, so kümmert sich der Berater um eine entsprechende Gewährleistung. Um die Qualität am Bau sicherzustellen, werden der Rohbau und sämtliche Teilleistungen vom Berater abgenommen. Jedoch beinhaltet die baubegleitende Bauherrenberatung noch weitaus mehr als die Umsetzung des Bauprojekts und die Kontrolle der Baustelle: Kommt es zu Streitigkeiten und Konflikten – beispielsweise bei der Behebung von Bauschäden –, kann der Bauherrenberater als Vermittler zwischen beiden Parteien agieren. Das kann dem Bauherren viel Zeit und Ärger ersparen. Außerdem prüft der Berater sämtliche Verträge auf die technische Umsetzbarkeit und Qualität. Die juristische Prüfung der Verträge kann allerdings nicht von einem Bauherrenberater übernommen werden, dafür bedarf es einen Anwalt für Baurecht.
Auch bei bereits fertiggestellten oder bereits zuvor bewohnten Immobilien kann eine Bauherrenberatung hilfreich sein. Gemeinsam mit einem Berater kann in erster Linie die Objektbegehung erfolgen, um mögliche Mängel oder Bauschäden erfassen zu können. Darauf aufbauend lässt sich auch überprüfen, ob der gewünschte Kaufpreis für die Immobilie angemessen ist und dem eigentlichen Wert entspricht. Das kann Vorteile für den Bauherrn mit sich bringen: Ist der Kaufpreis über dem eigentlichen Immobilienwert angesetzt, so kann hier der Preis merklich gesenkt werden. Die dafür wesentlichen Faktoren entgehen dem ungeübten Auge womöglich, einem erfahrenen Berater jedoch nicht.
Auch bei möglichen Modernisierungsmaßnahmen können Bauherrenberater unterstützend zur Seite stehen. Vorab wird dafür zusammen mit dem Berater eine Bestandsaufnahme des Gebäudes gemacht: In welchem Zustand befindet sich die Immobilie? Welche Bereiche haben Modernisierungsbedarf? Bauherrenberater erkennen jedoch nicht nur, ob und wo modernisiert werden muss, sondern können auch mit ihrer Expertise einschätzen, wie sich gewünschte Verbesserungen umsetzen lassen. Das können umweltfreundlichere Energiemaßnahmen sein oder der Abbau von Barrieren. Modernisierungsziele aller Art lassen sich gemeinsam mit einem Bauherrenberater festlegen.
Sofern auch für die sich anschließende Phase der Planung und Durchführung eine Bauherrenberatung gewünscht ist, werden auch bei Modernisierungen sämtliche Verträge aus technischer Perspektive geprüft und so Schutz vor Qualitätsmängeln geboten.
Ob Neubau oder bereits fertig gestellte Immobilien – mit einer Bauherrenberatung erhält der Bauherr fachmännischen Rat und wertvolles Wissen, um so Qualitätsmängeln vorzubeugen und Zeit einzusparen. Eine Bauherrenberatung kann sowohl für einzelne Bereiche gefordert werden als auch für den gesamten Prozess –begonnen beim Erwerb oder bei der Bauplanung einer Immobilie über die Vertragsprüfung bis hin zur regelmäßigen Kontrolle der Bau- oder Modernisierungsphase. Daher kann eine Beratung für Bauherren in vielerlei Hinsicht möglich und sinnvoll sein.
Bauherrenberater können unter anderem für folgende Tätigkeiten beauftragt werden:
Bauherrenberater können somit beim Bau oder Erwerb von Immobilien in sämtlichen Bereichen unterstützend zur Seite stehen. Sie können nicht nur für problemlose Bau- und Modernisierungsmaßnahmen sorgen, sondern auch Einsparungspotentiale aufzeigen und schließlich für eine hohe Wohnqualität in der eigenen Immobilie sorgen.
Sie sind Bauherr und wünschen eine juristische Prüfung der Verträge im Rahmen einer Bauherrenberatung?
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