Nicht immer werden Rechnungen fristgerecht bezahlt. 30 Tage nach Rechnungsstellung geraten Kunden in Zahlungsverzug. Händler können dann ein gerichtliches Mahnverfahren einleiten. Dadurch erhalten diese einen gerichtlichen Titel und können die Schulden eintreiben lassen. Gerichtsvollzieher, Inkassobüros und Factoring-Unternehmen dürfen dabei unterstützen. Ein Anwalt kann umfassend helfen: von der zweifelsfreien Feststellung des Zahlungsanspruch bis zur erfolgreichen Vollstreckung.
Ganz einfach mit advocado:
Nach Abschluss eines Auftrages oder Erbringung einer Leistung erhält ein Geschäftspartner von Ihnen bzw. Ihrem Unternehmen eine prüffähige Rechnung mit einem konkreten Zahlungstermin.
Da Form- und Fristverstöße Kunden einen ersten Anlass geben, um eine Rechnung nicht zu begleichen, ist es wichtig, auf Vollständigkeit der pflichtigen Angaben zu achten:
Nur mit einer vollständigen, prüffähigen Rechnung können Sie später Ihren Zahlungsanspruch ohne Zweifel nachweisen, falls der Kunde nicht zahlt.
Sofern Sie keine andere Frist vereinbart haben, befindet sich Ihr Kunde 30 Tage nach Zustellung der Rechnung in Zahlungsverzug. Dann sind Sie berechtigt, die Schulden selbstständig einzufordern oder mit professioneller Unterstützung eine offene Forderung eintreiben zu lassen.
Infrage kommen dafür:
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das weitere Vorgehen.
Um eine Geschäftsbeziehung mit treuen Kunden nicht durch überzogene Maßnahmen zu gefährden, kann es hilfreich sein, wenn Gläubiger davon absehen, als erste Maßnahme einen Geldeintreiber zu beauftragen.
Es kann sich zunächst der persönliche Kontakt zum Kunden empfehlen:
Zahlt Ihr Kunde dann immer noch nicht, können Sie durch folgende Maßnahmen einen Vollstreckungstitel erhalten. Damit können Sie das Geld eintreiben.
Besitzt ein Schuldner kein pfändbares Vermögen, haben Sie mit einem gerichtlichen Vollstreckungstitel 30 Jahre für die Zwangsvollstreckung Zeit. Sie können so also abwarten, bis sich dessen finanzielle Situation verbessert hat, um das Geld einzutreiben.
Spätestens wenn außergerichtliche Einigungsversuche erfolglos geblieben sind und es nicht möglich war, die offene Forderung einzutreiben, kann es sich lohnen, einen Anwalt mit Schwerpunkt Inkasso zu kontaktieren.
Der Vorteil: Insbesondere bei strittigen oder hohen Forderungen sparen Sie Zeit, Nerven und Geld, da im Gegensatz zu Gerichtsvollziehern oder Inkassobüros und Inkassodienstleistern ein Anwalt von Anfang an folgende Aufgaben übernehmen kann:
Die Seriosität eines anwaltlichen Schreibens bewegt säumige Schuldner erfahrungsgemäß oft zur Zahlung.
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das weitere Vorgehen.
Durch Beauftragung eines Juristen entstehen Ihnen Kosten auf Grundlage des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes (RVG).
Allerdings können Sie die anfallenden Anwaltskosten
Wenn Sie einen gerichtlichen Vollstreckungstitel haben, können Sie Ihr Geld von einem Gerichtsvollzieher eintreiben lassen. Sobald Sie ihm einen Vollstreckungsauftrag erteilen, darf er bewegliches Vermögen wie Schmuck, Elektronik, Autos oder Gemälde pfänden. Er ist außerdem berechtigt, eine Einigung mit Ihrem Kunden zu erzielen.
Daher kann er mit Ihrem Einverständnis:
Treibt der Gerichtsvollzieher erfolgreich Schulden ein, können Sie die anfallenden Kosten für seine Tätigkeit als Verzugsschaden beim Schuldner geltend machen.
Ist Ihr Kunde nicht zahlungsfähig, müssen Sie entweder von der Beauftragung eines Gerichtsvollziehers absehen oder eine Gehalts- bzw. Lohnpfändung anstreben: Dann bleibt Ihrem Kunden nur ein unpfändbarer Grundbetrag von 1.133,80 € monatlich zum leben.
Liegen verschiedene Pfändungsansprüche von mehreren Gläubigern vor, muss der Arbeitgeber diese in der Reihenfolge der Zustellung der Pfändungsbescheide berücksichtigen.
Ein grundlegender Nachteil des Gerichtsvollziehers ist die Notwendigkeit eines Titels: Sie müssen erst ein gerichtliches Mahnverfahren oder einen Gerichtsprozess anstrengen, bevor er vollstrecken darf. Besonders bei strittigen Forderungen kostet Sie das wertvolle Zeit, bevor Sie einen Gerichtsvollzieher überhaupt beauftragen können.
Factoring ist ein Anglizismus – „factura“ ist Latein und bedeutet „Rechnung“.
Im Rahmen des Factorings verkaufen Sie alle offenen Forderungen – auch zukünftige – an einen Factor. Das ist der größte Unterschied zu einem Inkasso-Unternehmen, das in der Regel erst beauftragt wird, wenn bereits bestehende Forderungen einzutreiben sind.
Beim Factoring erhalten Sie binnen zwei Tagen zwischen 80 und 90 % der Außenstände zurück. Das Risiko eines Zahlungsausfalls trägt nun der Factor.
Lassen sich die Schulden erfolgreich eintreiben, erhalten Sie nachträglich den noch ausstehenden Betrag vom Factor abzüglich seiner Gebühren zurück.
Trotz schneller Liquidität und entfallendem Forderungsmanagement hat Factoring einige Nachteile:
Die Kosten des Factorings lassen sich nicht genau beziffern: Neben Höhe der Forderung, Bonität der Kunden und Branche Ihres Unternehmens wirken sich auch nicht abschätzbare Risiken auf die Höhe der Gebühren aus. Denn sobald der Factor ein höheres Risiko von Zahlungsausfällen trägt, steigen auch die Kosten.
Offene Forderungen können Gläubiger auch an ein Inkassobüro verkaufen und erhalten dafür garantiert rund 30 % der Außenstände zurück.
Obwohl viele Gläubiger auf Inkasso zurückgreifen, hat diese Variante der Eintreibung viele Nachteile:
Einer Ihrer Kunden befindet sich mit einer Rechnung in Zahlungsverzug? Dann haben Sie viele Möglichkeiten, um die Schulden einzutreiben.
Bevor Sie sich Hilfe holen, um Ihr Geld eintreiben zu lassen, stellen Sie sicher, dass Sie alles getan haben, was Sie ohne die Hilfe eines Anwalts oder Inkassobüros tun können:
1. Haben Sie alles getan, was Sie ohne die Hilfe eines Anwalts oder Inkassobüros tun können?
Versuchen Sie zunächst, ohne Anwalt Geld einzutreiben, um unnötige Kosten zu vermeiden. Verweigert Ihr Kunde trotzdem die Zahlung, können Sie durch persönlichen Kontakt mit dem Kunden etwaige Ursachen für die Zahlungsverweigerung abstellen – und haben einen stichhaltigen Beweis für Ihre außergerichtlichen Bemühungen.
2. Haben Sie den Kunden gemahnt und ihn damit in Zahlungsverzug gesetzt?
Oder haben Sie trotz Mahnung und Fristverlängerung keine Zahlung erhalten?
Notieren Sie die wesentlichen Fakten und suchen Sie alle Dokumente zusammen, die Ihren Anspruch sowie die Zahlungsverweigerung Ihres Kunden belegen:
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das weitere Vorgehen.
Als Mitglied der juristischen Redaktion von advocado widmet sich Jasmin Leßmöllmann komplexen Fragestellungen aus dem Arbeits-, Medizin- und Erbrecht. Dabei ist sie bestrebt, dem Leser schwierige juristische Sachverhalte verständlich aufzubereiten und die beste Lösung anzubieten.