Wurde Ihr Amazon-Konto gesperrt – ob als Kunde oder Verkäufer – haben Sie je nach Grund verschiedene Möglichkeiten, dagegen vorzugehen. Ein Maßnahmenplan, die Klärung mit dem Support oder rechtliche Unterstützung durch einen Anwalt können helfen. Was Sie für die Freischaltung Ihres Amazon Kontos tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ob als Vielbesteller oder als Händler – wenn Amazon plötzlich das Konto sperrt, stehen Betroffene oft ratlos da. Um angemessen reagieren zu können, ist es wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen.
Die Gründe für die Sperrung eines Amazon-Verkäuferkontos sind vielfältig. Amazon überwacht seine Plattform sehr genau und greift bei Auffälligkeiten rigoros durch:
Achtung: Bei gesperrten Verkäuferkonten wird oft auch das vorhandene Guthaben einbehalten, was für viele Unternehmen besonders schmerzhaft ist.
Amazon sperrt auch Kundenkonten – oft kommentarlos.
Häufige Gründe sind:
Die rechtliche Grundlage für die Sperrung von Amazon-Konten findet sich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Unternehmens. Dort heißt es:
„Wir behalten uns das Recht vor, Ihnen Amazon Services vorzuenthalten oder Konten zu kündigen, wenn Ihr Verhalten berechtigten Grund dazu gibt.“
Aber: Eine Sperrung darf nicht willkürlich oder überzogen sein. Wer sich nichts Schwerwiegendes zu Schulden kommen ließ, hat gute Chancen, sich juristisch dagegen zu wehren.
advocado Partner-Anwalt Prof. Christian Solmecke erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen und Ihre Erfolgsaussichten.
Wurde Ihr Amazon Konto gesperrt, ist es wichtig, schnell zu handeln. Das können Sie tun:
Amazon informiert Sie über die Kontosperrung in der Regel, ohne eine Begründung zu nennen.
Wichtig ist deshalb Folgendes:
Amazon-Verkäufer können einen Maßnahmenplan erstellen, um womöglich die Entsperrung ihres Amazon-Verkäuferkontos zu erreichen.
Aber Achtung: Der Maßnahmenplan ist nur sinnvoll, wenn ein berechtigter Sperrgrund vorliegt.
Ein guter Plan-of-Action (POA) enthält:
Beispiel: „Wir haben das betroffene Produkt entfernt, führen zusätzliche Qualitätskontrollen durch und aktivieren die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Mitarbeiterzugänge.“
Nicht immer reicht ein selbst formulierter Maßnahmenplan. Vor allem, wenn dein Konto aus komplexeren Gründen gesperrt wurde oder Amazon nicht reagiert, solltest du juristische Schritte in Betracht ziehen:
Ein Anwalt für Internetrecht kann:
Wenn Amazon sich weiterhin sperrt:
Tipp: Besonders wenn Guthaben einbehalten wird, kann sich eine Klage lohnen – je nach Umsatz kann es um viel Geld gehen.
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Amazon ist nicht verpflichtet, vor der Sperrung eines Kontos eine Vorwarnung auszusprechen – insbesondere bei schweren oder wiederholten Verstößen gegen die Richtlinien. Häufig geschieht die Sperrung automatisiert, etwa bei Sicherheitsbedenken, ungewöhnlichem Nutzerverhalten oder vermutetem Missbrauch. Die konkrete Begründung wird oft nur knapp mitgeteilt oder muss aktiv beim Support erfragt werden.
Amazon behält bei gesperrten Verkäuferkonten womöglich Guthaben für bis zu 90 Tage ein – zur Deckung möglicher Rückgaben oder Ansprüche. Das kann rechtlich zulässig sein. Aber: Wenn die Sperre unbegründet war, kann ein Anwalt das einbehaltene Guthaben oft schneller freischalten lassen oder ggf. Schadensersatz geltend machen.
Ja – aber nicht unbedingt wegen der bloßen Anzahl. Amazon achtet auf das Muster der Rückgaben. Wer regelmäßig teure Produkte bestellt, nutzt und zurücksendet, läuft Gefahr, wegen „Missbrauch freiwilliger Leistungen“ (z. B. 30-Tage-Rückgaberecht) gesperrt zu werden. Auch auffälliges Verhalten bei Erstattungen kann zur Kontosperre führen.