Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) vom 25.05.2020 haben die Automobilhersteller im Dieselskandal vorsätzlich sittenwidrig gehandelt, als sie die Motoren ihrer Dieselfahrzeuge mit einer illegalen Abschalteinrichtung versahen. Betroffene Fahrzeugbesitzer haben so einen Anspruch auf Schadensersatz gegenüber dem Autobauer.
Mittlerweile haben verschiedene Gerichte Porsche-Besitzern eine Entschädigung im Abgasskandal zugesprochen. Hier eine Auswahl von Urteilen:
Zudem seien laut eines EuGH-Gutachtens die von Porsche und VW verbauten Thermofenster nur eingeschränkt zulässig. Entspricht der EuGH der Ansicht seines Generalanwalts, könnten Besitzer von Fahrzeugen mit Thermofenstern auch deswegen eine Entschädigung fordern.
Ganz einfach mit advocado:
Vom Porsche-Abgasskandal sind die Motoren EA897 und EA898 betroffen. Diese Motoren wurden in folgenden Modellen verbaut:
Nach aktuellem Stand betrifft der Porsche-Abgasskandal auch Benziner – u. a. den 911-Benziner, der allgemein als Aushängeschild des Autobauers gilt. Hier kann es zu einem offiziellen Rückruf der jeweiligen Fahrzeuge kommen.
Als Besitzer eines Porsche-Dieselfahrzeugs können Sie von Porsche im Abgasskandal eine Entschädigung verlangen, wenn Ihr Fahrzeug zu den Modellen gehört, die über eine illegale Abschalteinrichtung verfügen.
Allerdings richten sich die Ansprüche der betroffenen Autobesitzer nicht ausschließlich gegen Porsche: Da der manipulierte Motor in den meisten Fällen vom Hersteller Audi stammt, müssen geschädigte Autokäufer ihren Anspruch auf Entschädigung gegenüber dem Motorenhersteller geltend machen.
Neben einer Entschädigung haben die Betroffenen weitere Optionen:
Laut § 195 BGB verjähren die Ansprüche aus dem Abgasskandal gegen Porsche innerhalb von 3 Jahren.
Bereits 2018 kam es zu ersten offiziellen Rückrufaktionen von Porsche-Modellen durch das Kraftfahrzeugbundesamt (kurz: KBA) – und schon im Oktober 2018 im Abgasskandal zu Urteilen beim Porsche Macan. Damit ist davon auszugehen, dass schon zu diesem Zeitpunkt die breite Öffentlichkeit über die illegalen Manipulationen bei Porsche informiert war – wenn auch nicht über das genaue Ausmaß bzw. über Details. In Anwendung der genannten Vorschriften könnte die Verjährungsfrist entsprechend am 31.12.2021 abgelaufen sein.
Die Entschädigungshöhe im Dieselskandal bei Porsche ist abhängig vom Kaufpreis des Fahrzeugs, der bisherigen Laufleistung und der Laufleistung, die unter normalen Bedingungen für das Fahrzeug zu erwarten wäre.
Die Höhe des möglichen Schadensersatzes lässt sich so berechnen: Vom Anschaffungspreis für das Fahrzeug wird die sogenannte Nutzungsentschädigung abgezogen. Diese berechnet sich aus dem Kaufpreis multipliziert mit den gefahrenen Kilometern geteilt durch die zu erwartende Laufleistung minus Kilometerstand bei Kauf des Fahrzeugs (bei Neufahrzeugen also Null).
Weil die genaue Berechnung der Entschädigung nicht immer leicht ist, die Nutzungsentschädigung höher ausfallen kann als die tatsächliche Entschädigung oder Porsche ein niedrigeres Vergleichsangebot macht, als dem Käufer zustehen würde, kann ein Anwalt mit Schwerpunkt Dieselskandal helfen.
Auch das Angebot eines Software-Update lässt sich zusammen mit einem Anwalt prüfen – ein solches Update kann nämlich zum schnelleren Verschleiß des Motors führen. Darüber hinaus kann der Anwalt Sie wie folgt unterstützen:
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Konkrete Zahlen zum Wertverlust durch den Dieselskandal lassen sich nur schwer nennen. Experten gehen von einem Wertverlust in einer Höhe von 10 bis 30 % aus. Dies liegt vor allem auch an dem Umstand, dass sich die manipulierten Fahrzeuge als beinahe unverkäuflich erwiesen haben, wenn sie als Gebrauchtfahrzeug auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten wurden.
Porsche – und auch andere Autohersteller – bieten für die betroffenen Dieselfahrzeuge in der Regel Software-Updates an. Experten empfehlen, die Möglichkeit zum Motor-Update kritisch zu prüfen und ggf. juristische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um das Angebot auch rechtlich auf typische Fehler zu prüfen. Nach aktuellem Stand kann ein Motor-Update zu schnellerem Verschleiß führen und damit die Lebensdauer der Fahrzeuge deutlich verkürzen.
Nicht nur Dieselfahrzeuge sind vom Porsche-Abgasskandal betroffen, auch Benziner wurden mit der Manipulationssoftware ausgestattet. Dazu gehören Modelle des Porsche Macan und des Porsche Panamera aus den Jahren 2008 bis 2013 und des Boxter Spyder 981 sowie die 911-Reihe aus denselben Baujahren.