Nach einem Bandscheibenvorfall, einer Gelenkoperation oder bei psychischen Erkrankungen wie einem Burnout sind viele Betroffene auf Reha-Maßnahmen wie eine Kur angewiesen. Zu beantragen ist das Heilverfahren bei der Krankenversicherung. Die Kostenträger lehnen Anträge oftmals aus Kostengründen ab. Ein richtig aufgesetztes Widerspruchsschreiben kann dazu führen, dass Krankenkassen dem Antrag stattgeben.
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Wer aufgrund einer chronischen Erkrankung oder nach einem längeren Krankenhausaufenthalt auf längere Zeit nicht am Berufsleben teilnehmen kann, hat einen gesetzlichen Anspruch auf eine Reha.
Verschiedene Kuren oder Therapien wie die Kräftigung der Muskulatur, die Wiedererlangung von Mobilität sowie die Optimierung koordinativer Fähigkeiten helfen dabei, wieder aktiv am Leben teilzunehmen und Beschwerden zu lindern.
Auch wenn alle Voraussetzungen für einen Antrag erfüllt sind, bewilligen Versicherungen bzw. die Rentenversicherung diese nicht immer.
Hinweis: Eine Anschlussbehandlung nach einem Krankenhausaufenthalt bewilligen Versicherer in der Regel, da es als notwendiges medizinisches Verfahren gilt.
Hat die Versicherung die Reha abgelehnt, gibt es dafür folgende Gründe:
Hat die Versicherung Ihre Reha abgelehnt, haben Sie das Recht, Widerspruch gegen die Entscheidung der Versicherung einzulegen.
Bei diesen 4 häufigen Ablehnungsgründen ist die Chance auf einen erfolgreichen Widerspruch besonders hoch:
In diesen Fällen sind Reha-Ablehnungen durch Krankenkassen nicht ausreichend medizinisch begründet. So haben z. B. Rentenversicherungen Patienten gegenüber eine Fürsorgepflicht, der sie nachkommen müssen.
Die unzureichende Argumentation der Versicherungen bietet einen Ansatzpunkt, um erfolgreich gegen die Ablehnung des Antrages vorzugehen. Studien zeigen, dass rund die Hälfte der eingereichten Widerspruchsschreiben gegen eine abgelehnte Reha darin münden, dass Krankenkassen die Reha bewilligen.
Wurde Ihr Reha-Antrag von z. B. der Rentenversicherung abgelehnt, müssen Sie innerhalb der Widerspruchsfrist von 4 Wochen schriftlich bei der Versicherung Widerspruch einlegen.
Sie können zunächst auch ohne Begründung auf den Ablehnungsbescheid reagieren, sodass Sie die Widerspruchsfrist auf jeden Fall einhalten. So gewinnen Sie weitere 4 Wochen.
Wurde Ihre Reha abgelehnt, können Sie ein klärendes Gespräch mit Ihrer Versicherung suchen. So bringen Sie die detaillierten Ablehnungsgründe in Erfahrung. Dies ist der erste Schritt zur Vorbereitung Ihres Widerspruchs. Aus dem Bescheid gehen die Gründe für die Ablehnung nicht immer deutlich hervor oder sind schwer verständlich.
Schildern Sie Ihrem behandelnden Arzt die Begründung der Krankenversicherung. Er kennt Ihren Gesundheitszustand am besten. Teilen Sie ihm die Begründung der Versicherung mit. Bestärkt er Ihre Vermutung einer ungerechtfertigten Ablehnung, kann er Ihnen wichtige Argumente für Ihr Widerspruchsschreiben liefern.
Sie können sich von Ihrem behandelnden Arzt ein Attest ausstellen lassen, aus dem die Notwendigkeit einer Reha deutlich hervorgeht. Sind Sie bei mehreren Ärzten in Behandlung, können Sie auch diese auf ein Attest ansprechen.
Für einen erfolgreichen Widerspruch müssen Sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Trifft eine dieser nicht zu, hat Ihre Versicherung gute Chancen, Ihre Reha auch nach einem Widerspruch abzulehnen.
Erfüllen Sie diese Voraussetzungen nicht, bedeutet das nicht, dass Sie nicht erfolgreich gegen eine Reha-Ablehnung durch z. B. Ihre Rentenversicherung Widerspruch einlegen können. Sie können sich von einem Anwalt beraten lassen. Er kann Ihren Fall prüfen und Ihre Handlungsoptionen und Erfolgschancen verlässlich einschätzen.
Inhalt des Schreibens für den Widerspruch bei der Krankenkasse:
Nach Bearbeitung Ihres Widerspruches prüft die Krankenkasse Ihr Anliegen erneut. Wie lange der Widerspruch dauert, hängt vom individuellen Einzelfall ab. In der Regel ist mit 4–10 Wochen zu rechnen.
Die Antwort erfolgt postalisch. Sieht der Kostenträger den Widerspruch als gerechtfertigt an, bewilligt er die Kostenübernahme.
Online finden sich viele Muster für einen Widerspruch gegen einen abgelehnten Reha-Antrag. Diese enthalten Standardformulierungen und können Ihren individuellen Einzelfall schwer abbilden.
Wenn Ihr Reha-Antrag abgelehnt wurde oder Sie eine Frage zum Widerspruchsschreiben haben, kann ein Anwalt Ihnen weiterhelfen. advocado findet für Sie den passenden Anwalt. Er kontaktiert Sie für eine kostenlose Ersteinschätzung zu Ihrem Anliegen. Der Anwalt kann Ihren Fall prüfen und ein rechtssicheres Widerspruchsschreiben für Ihren Kostenträger erstellen, um die Chancen auf die Reha-Bewilligung zu erhöhen.
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen.
Wirkt Ihre Argumentation im Widerspruchsschreiben den Ablehnungsgründen nicht konkret entgegen, bleibt die Krankenkasse womöglich bei der Ablehnung Ihres Reha-Antrags. In diesem Fall bleibt die Klage vor dem Sozialgericht die letzte Möglichkeit, um die Reha durchzusetzen.
Nachdem Sie Klage eingereicht haben, prüft das Gericht, ob der Reha-Antrag z. B. von der Rentenversicherung zu Recht abgelehnt wurde. Da die Sozialgerichte viele Klagen zu bearbeiten haben, kann es Jahre bis zu einer gerichtlichen Entscheidung dauern.
Sie können in besonders dringenden medizinischen Fällen einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz stellen. Das Gericht zieht Ihren Fall vor und die Bearbeitungszeit kann sich auf wenige Wochen verkürzen.
Das Gericht entscheidet auf Grundlage des individuellen Einzelfalls und der von beiden Seiten vorgebrachten Argumente und Beweise. Sie können sich im Vorfeld an einen Anwalt wenden, um eine Einschätzung zu den Chancen einer Klage zu erhalten.
Ein Widerspruch kann zur Bewilligung eines abgelehnten Reha-Antrags durch z. B. die Rentenversicherung ausreichen, um die Versicherung zum Einlenken zu bewegen.
Zwar ist ein Anwalt für einen Widerspruch nicht zwingend notwendig – er kann aber die Erfolgsaussichten auf einen erfolgreichen Widerspruch gegen einen abgelehnten Reha-Antrag erhöhen. Er kann den Nachweis Ihres Anspruchs mithilfe von medizinischen Gutachten sicherstellen und den Druck auf Ihre Versicherung erhöhen.
Zudem kann er zwischen Ihnen und der Krankenkasse vermitteln, damit eine schnelle und einvernehmliche Lösung möglich ist. Wenn diese Bemühungen keinen Erfolg haben, kann der Anwalt Widerspruch einlegen und Ihre Interessen vor dem Sozialgericht vertreten.
Besonders in dringenden Fällen kann ein Anwalt einen schnellen und zuverlässigen Lösungsansatz bieten, um Ihren Kostenträger zur Bewilligung des Reha-Antrags zu verpflichten.
Ein Anwalt kann Ihnen helfen, indem er
Legen Sie selbst bei der Reha-Ablehnung Widerspruch ein, entstehen Ihnen keine Kosten. Lassen Sie sich aufgrund der besseren Erfolgsaussichten anwaltlich vertreten, löst das Anwaltskosten aus.
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Das kann verschiedene Gründe haben: Sieht der Kostenträger eine andere Maßnahme wie eine ambulante Behandlung oder eine Akutbehandlung im Krankenhaus als geeigneter an, ist eine Verbesserung Ihrer Gesundheit durch die Reha nicht zu erwarten, oder sind seit der letzten Reha weniger als 4 Jahre vergangen, wird der Reha-Antrag in der Regel abgelehnt.
Lehnen Krankenkasse oder Rentenversicherung den Reha-Antrag ab, können Sie dagegen innerhalb von 4 Wochen Widerspruch einlegen. Die Begründung können Sie nachreichen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Ablehnungsgründe. Er kennt Ihren Gesundheitszustand am besten und kann Ihnen Argumente für Ihre Widerspruchsbegründung nennen.
Haben Sie Widerspruch gegen die Ablehnung des Reha-Antrags eingelegt, kann es mehrere Wochen dauern, bis dieser bearbeitet wurde. Er muss von mehreren Stellen (Krankenkasse, Rentenversicherung) geprüft werden. Teilweise wird zudem ein Gutachter hinzugezogen, der prüft, ob eine Reha in Ihrem Fall sinnvoll und empfehlenswert ist.
Als Mitglied der juristischen Redaktion von advocado kämpft Maximilian Bahr täglich dafür, dass jeder Leser zu seinem Recht kommt. In den Bereichen Sozialversicherungs- und Arbeitsrecht gibt er lösungsorientierte Antworten auf komplexe Rechtsfragen.