Der THC Grenzwert für Autofahrer liegt aktuell bei 3,5 ng/ml im Blut. Wer diesen Wert überschreitet, riskiert seinen Führerschein. Welche Vorschriften gelten, wie hoch die Strafen sind und wie ein Anwalt helfen kann, wenn Sie nach dem Kiffen am Steuer erwischt wurden, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Cannabis ist in Deutschland seit 1. April 2024 teilweise legal. Seit der Cannabis-Legalisierung sind Besitz, Konsum und Anbau erlaubt, solange die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden.
Am 22. August 2024 sind neue gesetzliche Regelungen zum Cannabis-Konsum in Kraft getreten. Damit wurde der THC Grenzwert von ursprünglich 1 Nanogramm auf 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum erhöht.
Aber Achtung: Cannabis am Steuer ist und bleibt strafbar – auch wenn es einen neuen höheren THC Grenzwert im Straßenverkehr gibt, bis zu dem man straffrei bleibt. Wer nach dem Kiffen fährt, riskiert weiterhin seinen Führerschein.
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen und Ihre Erfolgsaussichten.
Der Bundesrat hat am 05. Juli 2024 das Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes gebilligt. Seitdem sind neue Regelungen für Cannabis am Steuer festgelegt.
Seit 22. August 2024 gilt Folgendes:
Damit hat der Gesetzgeber die Empfehlungen der Expertenarbeitsgruppe im Straßenverkehr vom März 2024 umgesetzt.
Die Expertengruppe sollte laut § 44 Cannabisgesetz einen Grenzwert für die THC Konzentration im Blut vorschlagen, bei dessen Erreichen das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr regelmäßig nicht mehr gewährleistet ist.
Denn bis zur Gesetzesänderung im August 2022 gab es keinen THC Grenzwert für Autofahrer im Straßenverkehrsgesetz (StVG). Es gab nur einen sogenannten analytischen Nachweisgrenzwert von 1 ng/ml THC im Blutserum.
Mit dem neuen THC Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum sind nach Einschätzung des ADAC „die Grenzen des mit Blick auf die Verkehrssicherheit Vertretbaren ausgereizt“.
Wer diesen THC Grenzwert überschreitet, muss mit hohen Strafen rechnen und riskiert seinen Führerschein. Denn Cannabis am Steuer ist nach wie vor strafbar.
Strafen für Autofahrer, die mit THC im Blut erwischt werden:
Wird man mehrfach mit THC am Steuer erwischt, droht zusätzlich zum Bußgeld und den Punkten in Flensburg ein höheres Bußgeld und ein 3-monatiges Fahrverbot.
Bei Ausfallerscheinungen nach dem Konsum von Cannabis kann die Polizei einen Bluttest anordnen und den Führerschein vorübergehend entziehen. Fällt der Test positiv aus, kann die Behörde ein Strafverfahren einleiten.
Mögliche Strafen bei einem Strafverfahren wegen THC:
Wer mit zu viel THC im Blut am Steuer erwischt wurde, kann schon während der Verkehrskontrolle sein Recht zu schweigen nutzen. Je weniger Sie sagen, desto weniger sind Sie angreifbar.
Haben Sie den THC Grenzwert im Straßenverkehr überschritten, sind Bußgeld und Fahrverbot die Folge. Besonders hart ist das, wenn Sie z. B. beruflich auf Ihren Führerschein angewiesen sind.
Ein Anwalt für Verkehrsrecht kann Ihren Fall prüfen und einschätzen, ob Sie das Fahrverbot umgehen können und ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid sinnvoll ist.
Wenn in Ihrem Fall ein Strafverfahren wegen des hohen THC Werts eingeleitet wurde, kann die Unterstützung eines Anwalts noch sinnvoller sein. Dann geht es um Ihre Verteidigung gegenüber den Behörden und darum, möglichst eine Strafminderung zu erreichen.
Ein Anwalt kann die Vorwürfe und Beweise der Behörden prüfen, die Kommunikation für Sie übernehmen und womöglich eine Strafminderung erreichen.
Ein advocado Partner-Anwalt erläutert Ihnen in einer kostenlosen Ersteinschätzung das mögliche Vorgehen und Ihre Erfolgsaussichten.
Aktuell (Stand April 2025) gilt ein THC Grenzwert von 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum. Wer diesen Wert bei der Polizeikontrolle überschreitet, wird mit mindestens 500 € Bußgeld, 2 Punkten in Flensburg und 1 Monat Fahrverbot bestraft.
Der TH-Grenzwert wird mit einer Urinprobe kontrolliert. Die THC Tests ähneln den Corona-Schnelltests: weiße Plastik-Displays mit 5 Vertiefungen nebeneinander und den Teststreifen.
Eine MPU wegen Cannabiskonsums droht, wenn Sie wiederholt unter Cannabis-Einfluss am Steuer erwischt wurden, Ihnen die Fahrerlaubnis bereits entzogen wurde oder ein Missbrauch ohne Abhängigkeit festgestellt wurde. Auch nach einem früheren Cannabiskonsum muss geprüft werden, ob keine Beeinträchtigung mehr vorliegt. Dafür wird die Fahrtüchtigkeit überprüft.
Komplexe Rechtsthemen für Rechtsuchende verständlich aufzubereiten, braucht sprachliches Feingefühl. Als Teil der juristischen Redaktion von advocado gelingt es Julia Pillokat dank Germanistikstudium und ihrer Arbeit als Lektorin, für jedes Anliegen klare Lösungen zu formulieren, die dem Leser weiterhelfen.